Ein aufmerksamer Taxifahrer bremste am Freitag einen Enkeltrick-Betrüger aus. Dabei hat der Betrüger selbst die Droschke bestellt.
Der Betrug bahnte sich wie üblich an: Am Nachmittag klingelte das Telefon bei einer 83-jährigen Altenaerin. Ein Unbekannter gaukelte ihr erfolgreich vor, er sei ihr Enkel. Er sei nach einem Verkehrsunfall in großer Not und brauche ganz dringend und ganz schnell Geld. Die Frau glaubte ihm. Der Betrüger verdonnerte sie zum Stillschweigen. Er bestellte das Taxi, in das die Seniorin nur wenige Minuten später vor ihrer Haustür einstieg. Der Taxi-Fahrer sollte sie zur Sparkasse bringen, wo sie ihr Sparbuch leeren wollte. Doch der 27-jährige Chauffeur bemerkte das "auffällige Verhalten" der Seniorin. Auf sein Nachfragen erklärte die Frau, dass sie Geld abheben wolle, aber nichts darüber erzählen dürfe. Am Ende der Fahrt informierte er die Polizei. Die Polizeibeamten trafen die Seniorin in der Bank. Auch die Sparkassen-Mitarbeiter waren misstrauisch. Sie nahmen Kontakt mit dem echten Enkel auf, der sofort zur Stelle war. So konnte die hilfsbereite Seniorin vor einem großen Fehler bewahrt werden. Die Polizei lobt ausdrücklich das umsichtige Verhalten des Taxifahrers und die aufmerksamen Sparkassen-Bediensteten.
In regelrechten Wellen starten die Betrüger ihre Betrugsversuche. Sie scheinen ortsweise die Telefonverzeichnisse durchzuschauen auf der Suche nach älter klingenden Vornamen. Eine Xenia braucht weniger zu befürchten als eine Elfriede. Oft eröffnen die Täter das Gespräch mit "Hallo Oma! Rat mal, wer hier ist?" Je nachdem, welchen Namen die Opfer nennen, in dessen Rolle schlüpfen die Täter dann. Dabei erweisen sie sich als rhetorisch äußerst geschickt. Viele Senioren erkennen inzwischen den Betrugsversuch. Doch immer wieder gibt es alte Menschen, die auf den Trick hereinfallen. Die Täter oder Täterinnen nehmen ihren Opfern das Versprechen ab, "niemandem" etwas zu erzählen. Die Polizei geht von einer erheblichen Dunkelziffer aus, weil nicht jeder/jede Betrogene Anzeige erstattet.
Anderen Beteiligten kommt eine wichtige Rolle zu: Aufmerksame Nachbarn, Fahrer oder Bankbedienstete können solche Taten verhindern. Ältere Menschen sollten sich am Telefon erst gar nicht auf Ratespielchen einlassen - und die echten "Enkel" ihre Gespräche nicht mit einer solchen Frage eröffnen. Wer die Gefahr solcher Anrufe verringern will, dem empfiehlt die Polizei, die Vornamen aus dem Telefonbuch streichen zu lassen - oder ganz auf einen Eintrag zu verzichten. (cris)
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